Der Schiesssport als Gewaltförderung?

Im Zusammenhang mit dem Schiesssport und Waffen im Allgemeinen wird oft direkt an Gewalt gedacht. Diese Verbindung zu machen ist durchaus legitim und nachvollziehbar aber trotz allem falsch.

Die Schützen betreiben einen Leistungssport auf höchstem Niveau. Mit Gewalt oder gar Tod hat dies überhaupt nichts zu tun. Sicherlich verwenden Sportschützen, wie auch die Jungschützen, Waffen, um ihrem Hobby nachzugehen, doch tun sie dies nicht im Gedanken an Gewalt. Eine Waffe allein hat noch niemals einen anderen Menschen getötet sondern es war und ist immer der Mensch dahinter, der tötet. Wenn allerdings ein Schütze hinter seinem Gewehr liegt und versucht, auf 300 Meter Distanz einen Schuss mittig in eine einen Meter im Durchmesser messende Scheibe zu bringen, kann wohl kaum von einer verwerflichen Gesinnung gesprochen werden.

Auch das Umfeld, in dem sich die Sportschützen bewegen, ist alles andere als gewaltfördernd. Vor, nach und während dem Schiessen wird immer lebhaft darüber diskutiert, was jetzt genau an einem besonders guten oder besonders schlechten Schuss aussergewöhnlich war und wie sich das wiederholen beziehungsweise vermeiden liesse. All dies erfolgt mit völlig sportlichen Absichten, fernab von allen Schlachtfeldern, die leider manche Leute mit den Schiessständen in Verbindung setzen. Da Sicherheit im ganzen Schützensport als höchstes Gut gilt, kontrollieren sich alle Schützen gegenseitig und ermahnen, wo sie nur können. Dies führte dazu, dass Verletzungen mit Schusswaffen im Schützensport unter die von einer Statistik erfassten Werte fielen oder mit anderen Worten gesagt heute praktisch inexistent sind.

Das Schweizerische Waffengesetz ist überdies so streng, dass Gewalttaten mit legal erworbenen Schusswaffen auf ein Minimum beschränkt werden konnten. Der Strassenverkehr tötet weitaus mehr Menschen, als durch Schusswaffen umkommen. Davon muss man zudem noch diejenigen Taten abziehen, bei denen illegal erworbene Schusswaffen eingesetzt werden, denn gegen Schmuggel ist man selbst bei einem Totalverbot von jeglichen Schusswaffen nicht gefeit. Dies ist am Beispiel von England sehr gut erkennbar (Anstieg der Kriminalitätsrate mit Kurzwaffen nach dem Totalverbot derselben um mehr als 100%!). Am Schluss bleiben einige wenige Taten übrig, was trotzdem äusserst tragisch ist. Alle Sportschützen lehnen Gewalt strikte ab und drücken immer wieder ihr Unverständnis und ihre Betroffenheit gegenüber Gewalt aus.

   
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